In Japan wurden drei Personen verhaftet, weil sie sich in Sushi-Restaurants „unhygienisch“ verhalten haben. Das Trio leckte beispielsweise Schüsseln, Zahnstocher und Essstäbchen ab und stellte sie dann wieder auf den Tisch. Videos von Restaurantgästen, die sich nicht korrekt verhalten, kursieren schon seit einiger Zeit in den sozialen Medien. Die japanischen Behörden können darüber nicht lachen und befürchten eine Schädigung des Status der „respektablen Sushi-Kultur“.
Letzten Monat ging ein Video viral, das einen Mann zeigt, der in einem Sushi-Restaurant eine Flasche Sojasauce ableckt. Außerdem beschmiert er die Gerichte, die auf dem Fließband vorbeigehen, mit Speichel.
Das Video rief viele Nachahmer auf den Plan. Vor allem junge Leute filmten sich dabei, wie sie in Restaurants an allen möglichen Dingen leckten und Speichel auf Speisen schmierten, die auf dem Fließband vorbeigingen. In den sozialen Medien bekam das Ganze sogar einen Namen: Sushi-Terror.
Ein Sprecher einer beliebten Sushi-Kette bezeichnete die Videos von Sushi-Terror als gefährlich. Aufgrund der Videos haben viele Restaurants beschlossen, das Fließband mit den Gerichten zu stoppen. Stattdessen stellen sie mehr Mitarbeiter ein, die das Essen zu den Gästen bringen.
„Das Fließband ist ein untrennbarer Teil der japanischen Sushi-Kultur, auf den wir sehr stolz sind. Wir wollen, dass unsere Gäste sicher sein können, dass das Essen sicher, gesund und hygienisch ist“, so der Sprecher gegenüber BBC News. Er fügte hinzu, dass mehrere Ketten aufgrund der Videos weniger Kunden hatten.
Auch die japanischen Behörden sind über die Internetstreiche nicht erfreut. Am Mittwoch wurden drei Männer im Alter von 21, 19 und 15 Jahren in der südlichen Stadt Nagoya verhaftet. Sie sollen Videos veröffentlicht haben, in denen sie in einem Restaurant Flaschen und Schüsseln ablecken. Nach Ansicht der Polizei ist dies ein Verstoß gegen das japanische Gesetz: Bürger dürfen sich nicht in ein Geschäft einmischen, das Dienstleistungen anbietet.