Eine europäische Raumsonde ist auf dem Weg zum Jupiter, um nach Spuren von Leben zu suchen. Die Sonde wurde am Freitag gestartet, nachdem der Flug am Donnerstag verschoben worden war. Damals bestand die Gefahr, dass ein Blitzschlag den Start vereiteln würde.
Die Rakete mit der Sonde Jupiter Ice Moons Explorer (JUICE) hob um 14.14 Uhr vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ab. Die Raumsonde hat sich auf eine Reise zum Jupiter begeben, die Jahre dauern wird.
Zunächst umkreist sie die Sonne in immer größeren Bahnen und nutzt dabei die Schwerkraft, um schließlich auf den Jupiter zuzusteuern. In den Jahren 2024, 2026 und 2029 wird er an der Erde und 2025 an der Venus vorbeifliegen. Wenn alles nach Plan verläuft, wird die Sonde 2031 am Jupiter ankommen.
Der Planet hat etwa 100 Monde. Von diesen wird JUICE drei untersuchen. Auf der Oberfläche der Monde Ganymed, Callisto und Europa befindet sich eine dicke Eiskruste. Darunter befindet sich möglicherweise flüssiges Wasser. Wenn dies zutrifft, könnten dort Spuren von Leben zu finden sein.
Dies ist die dritte Weltraummission, die jemals zum Jupiter unterwegs war. Es wird erwartet, dass der Sonde gegen 2035 der Treibstoff ausgeht. Danach wird sie auf dem Jupiter einschlagen.
Instrumente aus Delft und Leiden
Die Mission der Europäischen Weltraumorganisation ESA hat einen niederländischen Touch. So ist zum Beispiel die TU Delft an der Mission beteiligt. Die Universität hat ein Instrument gebaut, mit dem die Flugkontrolleure bis auf 100 Meter genau bestimmen können, wo der Satellit mit welcher Geschwindigkeit fliegt. Dies kann Informationen über die Schwerkraft um den Jupiter liefern.
Die TU Delft hat auch ein Instrument gebaut, mit dem die Entfernung des Raumschiffs von Jupiter und seinen Monden gemessen werden kann. Das wird helfen, die Höhenunterschiede auf den Monden zu kartieren.
Übrigens ist auch das niederländische Unternehmen Airbus an der Mission beteiligt. Die Solarzellen für JUICE wurden in Leiden entwickelt. Im Weltraum werden sich fünf riesige Paneele kreuzförmig entfalten, um die Sonde mit mehr Energie zu versorgen.