Viele Deutsche haben das neue Jahr mit guten Vorsätzen begonnen. Mehr Sport, gesündere Ernährung usw. – die Vorhaben sind fast immer identisch. Eine große Zahl der Verbraucher könnte sich aber etwas ganz anderes vorgenommen haben, nämlich das eigene Konto auszugleichen. Neue repräsentative Erhebungen haben ergeben, dass zahlreiche Bürger das Jahr 2023 mit einem Minus auf dem Girokonto begonnen haben. Es kann also nur besser werden.
Die genauen Zahlen der Schulden-Studie
Betroffen vom Minus auf dem Girokonto zum Jahresstart sind, so die Studie, kann über 4,5 Millionen Bürger. Die Erhebung bringt zudem etwas Licht in den Schuldenstand sowie in die Art der Kontoüberziehung. Bei über 96 Prozent der Minusstände hat es sich um das Ausnutzen vom Dispokredit gehandelt. Die Kontoüberziehung war und ist von der Bank also genehmigt. Nur die Minderheit der Bankkunden hat ihr Konto ohne Zustimmung vom Kreditinstitut überzogen.
Schuldenstände auf dem Konto unterschiedlich
Die 4,5 Millionen Schuldner stecken natürlich nicht allesamt in einer Kreditfalle. Die Minussummen sind teilweise gering. Bei 21 Prozent der Betroffenen betrug der Schuldsaldo zum 1. Januar lediglich bis zu 250 Euro. Bei 12 Prozent der Konten lag das Minus indes bereits bei über 500 Euro. 36 Prozent der deutschen Giro-Schuldner hatten ihr Konto zum Jahreswechsel mit mehr als 1.500 Euro überzogen.
Die Zahlen sind – so die Finanz-Experten der Studie – nicht beängstigend, zeigen aber, dass die Gefahr des weiteren Abrutschens breiter Kundenschichten nicht ausgeschlossen ist. Ein Minus von über 1.500 Euro im Dispo-Bereich ist für viele Bürger schon sehr hoch.
55 Prozent schaffen den monatliche Ausgleich
Entscheidend ist beim Dispokredit, dass der Konto-Saldo mit dem nächsten Lohn- oder Gehaltseingang wieder ausgeglichen wird, auf Null oder bestenfalls ins Plus. Laut der Erhebung schaffen dies in Deutschland aber nur 55 Prozent der Kontoüberzieher. Dies heißt, dass satte 45 Prozent dauerhaft im Minus auf dem Girokonto bleiben. Der Lohn ist nicht ausreichend, um die aufgelaufenen Schulden zu begleichen. Es ist kein Geheimnis, dass genau an dieser Stelle der Negativkreisel aus Minus-Betrag und Zinsen so richtig Fahrt aufnehmen kann.
Zinsen und Art der Kontoüberziehung
Wie beschrieben hat die Überzahl der Schuldner einen regulären Dispokredit auf dem Girokonto. Trotzdem können sich die gestiegenen Zinsen schon bemerkbar machen. Im Durchschnitt werden derzeit bei de Banken hierzulande 10 Prozent für genehmigte Kontoüberziehungen bezahlt. Bei einigen regionalen Kreditinstituten geht’s noch deutlich weiter nach oben, auf über 15 Prozent.
Richtig tief in die Tasche müssen die Kunden greifen, die ihr Girokonto ohne Genehmigung der Bank, also ohne Dispokredit, überziehen. Die Zinssätze liegen dann meist bei über 20 Prozent.
Ein Beispiel: Bei einem Zinssatz von 20 Prozent und einem dauerhaften Kontoüberzug von 1.500 Euro berechnet die Bank monatlich 25 Euro, die auf den Schuldsaldo noch obendrauf kommen. Der Zins- und Zinseszins Effekt ist hier noch nicht berücksichtigt.
Der Weg aus der Schuldenfalle: Der Ratenkredit
Kunden, deren Konto dauerhaft im Minus steht bzw. Verbraucher, die eine nicht genehmigte Überziehung nutzen, sollten dringend nach einem Ausweg suchen. Die Lösung ist der Ratenkredit. Die normalen Annuitätendarlehen sind um eine Vielfaches günstiger als die Dispokredite. Empfehlenswert ist es aus unserer Sicht, den Ratenkredit nicht bei der Hausbank zu beantragen, bei der das eigenen Girokonto im Minus steht. Das Kreditinstitut hat wenig Anlass ihnen zu helfen. Es verdient an ihren Überziehungszinsen. Zudem ist es im Zuge der Bonitätsprüfung nicht förderlich, wenn Sie mit einem Minuskonto bei ihrem Bankberater vorsprechen. Die Alarmglocken sind dann meist schon an. Sie müssen mit einer genauen, tiefen Prüfung rechnen.
Es gibt im Internet zahlreiche, sehr gute Verbraucherkredit Anbieter, die sich speziell auf dieses Kredit-Segment spezialisiert haben. Sie müssen zwar auch hier mit einer Bonitätsprüfung rechnen, erhalten aber in jedem Fall die besseren Konditionen. Grundsätzlich sollten Sie sich nicht für die erstbeste Offerte entscheiden. Holen Sie sich mehrere Angebote ein. Vergleichen Sie den Zins, die Laufzeit und die sich darauf ergebende monatliche Belastung. Wählen Sie eine moderate Kreditlast, mit der Möglichkeit den Ratenkredit vorzeitig abzuzahlen. Sie müssen sich keine Sorgen machen. Mehrere, parallele Kreditanfragen wirken sich nicht negativ auf ihren Schufa-Score aus.