Frenkie de Jong hätte letzten Sommer nur ja sagen müssen, und er wäre ein Spieler von Manchester United gewesen. Er hat nein gesagt. Obwohl Barcelona ihm den Weg wies und trotz einer vagen Perspektive in Katalonien, blieb er standhaft.
Und jetzt? Der 25-jährige Mittelfeldspieler kommt nächste Woche (normalerweise) nach Manchester, aber als Spieler des FC Barcelona. Als Schlüsselspieler sogar. Am Donnerstagabend spielt Barça in der Europa League gegen United und nächste Woche kommt es zum Rückspiel im Old Trafford. Gemeinsam mit https://www.sportweddenschappen24.net/ wollen wir De Jong analysieren.
Als De Jong 2019 nach Barcelona wechselte, hatte er ein wunderbares Jahr bei Ajax hinter sich. Von einer eher zurückgezogenen Position auf der linken Mittelfeldseite aus konnte De Jong das Spiel an sich ziehen und seine berühmten Angriffe einsetzen.
Vereins-Ikone und Mega-Talent
De Jong wusste aber auch, dass es diese Position im System des FC Barcelona nicht gab. In Spanien musste De Jong ‚höher‘ stehen, näher am gegnerischen Tor, als ihm lieb war. Die beste Position für De Jong bei Barça war die des zentralen Kontrolleurs.
Das Problem: Diese Position war jahrelang in den Händen der Vereinsikone Sergio Busquets. Selbst die aufeinander folgenden Trainer Ernesto Valverde, Quique Setién, Ronald Koeman und Xavi sahen keinen Grund, Busquets auf dieser Position durch den Niederländer zu ersetzen.
Das bedeutete, dass ein anderer Platz für De Jong gefunden werden musste, der normalerweise etwas weiter vorne liegt, als er es bei Ajax gewohnt war. Hinzu kam der Durchbruch von Pedri und später Gavi, zwei mega-talentierten Mittelfeldspielern, von denen letzterer auch aus der eigenen Jugend stammte.
Mit Pedri und Gavi und Busquets, der noch mindestens ein weiteres Jahr an Bord ist, brauchte Barça De Jong nicht mehr wirklich. Das war zumindest die Schlussfolgerung, die die Vereinsführung im Niedergang zog. Ein Verkauf von De Jong würde einige der finanziellen Sorgen beseitigen.
Mit Beginn dieser Saison musste De Jong nicht mehr mit einem Startplatz rechnen. Und wenn der Oranje-Nationalspieler in die Startelf durfte, wurde er schnell wieder ausgewechselt. Gegen Pedri, Busquets und Gavi hatte Trainer Xavi das Gefühl, dass De Jong zu kurz kommt.
Erfolgsformel
Im Heimspiel gegen Bayern München in der Champions League im Oktober (0:3-Niederlage) entschied sich Xavi erstmals für eine Variante seines 4-3-3-Systems. Pedri begann in diesem Spiel als suspendierter linker Flügelspieler, als eine Art vierter Mittelfeldspieler. Gegen Atlético Madrid im Januar (0:1-Sieg) wiederholte er dies mit Gavi in dieser Rolle.
„Wir fühlen uns in jedem System wohl“, erklärte Xavi. „Wir haben auch schon gute Spiele mit zwei Flügelspielern gemacht. Eigentlich ändern wir nie viel. Vielleicht mit Frenkie und Busquets zusammen, also mit vier Mittelfeldspielern, da verlieren wir weniger Bälle.“
Für Xavi war es eine Möglichkeit, Gavi, Pedri, Busquets und De Jong aufzustellen. Im Finale des spanischen Superpokals gegen Real Madrid entschied sich der Trainer erneut erfolgreich (3:1-Sieg) für diesen Ansatz.
Für De Jong bedeutete dies, dass er viel mehr so spielen konnte, wie er es in der Saison 2018/2019 bei Ajax getan hat. Und neben ihm im Herzen des Mittelfelds nicht Lasse Schöne, sondern Busquets.
„Wir haben die perfekte Position für Frenkie gefunden“, sagte Xavi nach dem 3:0-Sieg gegen Sevilla. „Ich sehe, dass er glücklich ist.“ De Jong selbst: „Wir haben jetzt immer ein Übergewicht im Mittelfeld, und das macht die Sache für mich einfacher. Ich fühle mich so wohl.“
Mit nunmehr acht Siegen in Folge scheint Xavi sein Erfolgsrezept gefunden zu haben. Doch der verletzungsbedingte Ausfall von Busquets gegen Sevilla zwang den Trainer, wieder andere Entscheidungen zu treffen.
Am vergangenen Wochenende gegen Villarreal (1:0-Sieg) erhielt Franck Kessié einen Platz im Mittelfeld und De Jong übernahm die Position von Busquets. Xavi hielt an seinem System mit vier Mittelfeldspielern fest, wobei Gavi auf der linken Seite als Angreifer agierte.
Frenkie gab eine Meisterleistung
Das änderte nichts an der Form von De Jong. Sie blieb unvermindert gut. „Wir sehen den besten Frenkie, seit ich Trainer in Barcelona bin“, sagte Xavi. „Er macht seine Sache offensiv und defensiv sehr gut. Er hat eine Menge Selbstvertrauen, ich freue mich für ihn.“
„Kaiserlich“ nannte die spanische Sportzeitung Diario Sport das Spiel von De Jong gegen Villarreal. Auch andere Medien lobten die Leistung des niederländischen Nationalspielers. Er wurde in Abwesenheit von Busquets zum „El Jefe“, zum Chef der Mannschaft, ernannt.
El Mundo Deportivo: „Frenkie hat eine Meisterklasse im vertikalen Fußball, im Passspiel und in der Fußballintelligenz gezeigt.“ Marca: „Frenkie hat die Zügel der Mannschaft in die Hand genommen“. AS: „Es war eine Demonstration des Niederländers.“
Ten Hag
Am Donnerstag kommt es zum Aufeinandertreffen mit seinem alten Trainer Erik ten Hag, der ihn so gerne zu United geholt hätte. „Er ist ein unglaublich guter Spieler und wäre für jeden Verein der Welt eine Bereicherung“, sagte der Trainer von United am Mittwoch auf einer Pressekonferenz im Camp Nou.
Ten Hag müssen geduldig sein. De Jong wird selbst über seine Zukunft entscheiden. Mit einem Vertrag bis zum Sommer 2026 und dem Status des ‚Jefe‘ ist er in Barcelona gut aufgehoben.
Außerdem hat sich die Stimmung um De Jong herum völlig verändert. Auch Xavi ist überzeugt. Mit De Jong tritt Barça in eine neue Ära ein. Der spanische Superpokal ist bereits eingefahren, die Tabellenführung in La Liga ist fest in der Hand und der spanische Pokal und die Europa League sind noch in Reichweite.