Ein Abonnement für Streamingdienste über Apples App Store ist oft 30 Prozent teurer als der Dienst selbst. Apple darf den App-Entwicklern nicht verbieten, die Kunden über diesen Preisunterschied zu informieren, tut es aber trotzdem. Brüssel hat den Technologiekonzern dafür zur Rechenschaft gezogen.
Apple kann vorschreiben, dass alle App-Zahlungen auf dem iPhone über den App Store laufen müssen. Aber der Technologiekonzern darf App-Entwicklern nicht verbieten, die Menschen darüber zu informieren, dass es außerhalb des App Stores billigere Zahlungsmöglichkeiten gibt. Indem es App-Entwicklern erlaubt, die Tatsache zu verbergen, dass es auch billiger geht, missbraucht Apple seine Macht, so die Europäische Kommission.
Die Europäische Kommission hat am Dienstag eine Beschwerde gegen Apple veröffentlicht. Darin nimmt die Wettbewerbshüterin alternative Zahlungsmöglichkeiten ins Visier.
Apple will, dass alle Zahlungen über seinen App Store laufen. In diesem Fall erhält der iPhone-Hersteller eine Provision von 30 Prozent. Apple erhält diese Gebühr nicht, wenn die Nutzer direkt an einen App-Hersteller zahlen.
Spotify hat sich bereits 2019 über diese Regeln beschwert. In der Folge war das Abonnieren von Spotify im App Store 30 Prozent teurer als die direkte Zahlung an den Musikdienst.
Apple wird von der Europäischen Kommission die Möglichkeit erhalten, auf die Beschwerde zu reagieren. Danach wird die Regulierungsbehörde über eine mögliche Strafmaßnahme entscheiden. Das könnte zum Beispiel eine Geldstrafe sein.