Der Präsident der kurdischen Regionalregierung im Nordirak, Masud Barsani, hat die Terrororganisation PKK für ihre Gewaltpolitik scharf kritisiert. «Leider hat die PKK die positiven Vorstöße der türkischen Regierung für den Friedensprozess aus einem neuen Stolz heraus nicht wahrgenommen».
«Mit der Tötung von 2 Polizisten verschwindet nicht die Türkei», habe er der PKK-Führung in einem Gespräch gesagt, erklärte Barsani weiter. Er habe die PKK-Führung darauf hingewiesen die «einzigartige Chance» wahrzunehmen [Wahlerfolg der HDP/Bereitschaft der türkischen Regierung zum Friedensprozess]. Was man mit einem friedlichen Prozess erreichen könne, sei nie mit Waffen zu schaffen.
Barsani wies auf die positiven Entwicklungen der letzten Jahre hin: «Vor der AK-Partei war es sogar verboten die Worte Kurde oder Kurdistan auszusprechen, die Verwendung aller kurdischen Nationalsymbole inbegriffen.» Nach langen Gesprächen habe er festgestellt, dass Präsident Recep Tayyip Erdoğan eine ganz andere Sicht auf die Kurden habe. Man habe sogar den inhaftierten PKK-Chef als Verhandlungspartner akzeptiert. Barsani warf der PKK-Führung vor mit der Gewalt, den PKK-Chef Abdullah Öcalan zu sabotieren und die HDP unter Druck zu setzen.
Er habe «viel an der PKK-Politik auszusetzen», insbesondere bei Themen wie die Einmischung in das kurdische Autonomiegebiet im Nordirak, sagte Barsani. Auch in Nordsyrien erlaube die PKK keinem anderen sich politisch zu betätigen. Barsani warf der PKK, ohne sie beim Namen zu nennen, Nordirak in einen Kriegsschauplatz zu verwandeln: «Unser Volk hat das Recht sich zu fragen: Wieso wird Nordirak wieder zum Kriegsschauplatz».
Barsani forderte eine Umkehr zum Friedensprozess. Es sei die einzige Lösung für die Probleme. Er sei bereit jede positive Unterstützung dabei zu leisten.