Alec Baldwin, der angeklagt ist, weil er am Set von „Rust“ versehentlich die Kamerafrau Halyna Hutchins erschossen hat, soll sich geweigert haben, ein Waffentraining zu absolvieren. Dies ging am Dienstag aus einer Erklärung der Staatsanwaltschaft zur Anklage gegen den US-Schauspieler hervor.
Nach Ansicht des Staatsanwalts hätte Baldwin nicht annehmen dürfen, dass die Film-Pistole Platzpatronen anstelle von echten Kugeln enthielt. Außerdem ist es illegal, die Waffe auf jemanden zu richten, der nicht selbst in dem Film mitspielt. Das tat der Schauspieler und richtete seine Waffe auf Hutchins.
„Er hat die Regeln rücksichtslos gehandhabt, und das hat die Schießerei verursacht“, heißt es in der Erklärung. „Baldwin hat sich bewusst über das Protokoll hinweggesetzt und damit die Sicherheit anderer gefährdet“.
Die Staatsanwaltschaft wirft Baldwin, der auch als Produzent mit Rust verbunden ist, vor, die Büchsenmacherin Hannah Gutierrez-Reed engagiert zu haben. Sie war für die Waffen und die Munition am Drehort verantwortlich und wird ebenfalls strafrechtlich verfolgt.
Baldwin wusste angeblich, dass Gutierrez-Reed wenig Erfahrung im Filmgeschäft hatte. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hätte er die Verantwortung für die Sicherheit am Set übernehmen müssen.
Baldwin droht eine sechsjährige Haftstrafe
Hutchins wurde bei der Schießerei am Filmset im Oktober 2021 getötet. Baldwin übte mit einem Revolver, der nicht hätte geladen sein dürfen. Wie sich herausstellte, war es das auch. Die Waffe ging los und Hutchins wurde tödlich in die Brust getroffen. Der Regisseur Joel Souza wurde bei dem Vorfall verletzt.
Baldwin und Gutierrez-Reed wurden nicht verhaftet und können den Fortgang des Strafverfahrens in Freiheit abwarten. Wann dies der Fall sein wird, ist noch nicht bekannt. Im Falle eines Schuldspruchs droht dem Schauspieler eine Gefängnisstrafe von bis zu 6,5 Jahren.
Nach Angaben von Baldwins Anwalt wird der Schauspieler seine Rolle in Rest beibehalten. Die Dreharbeiten sind noch nicht abgeschlossen.